Harmonie Concordia Melick begeisterte Birkenfelder Publikum

Montag, 25. Oktober 2010

Trommler und Orchester der Harmonie Concordia Melick spielten beim Stadtfest mit verkaufsoffenem Sonntag auf dem Kirchplatz. Bereits am Vorabend hatten die Holländer ein umjubeltes Konzert in der Großsporthalle gegeben.

Drumband beim Stadtfest 2010Vor 11 Jahren gastierte die Harmonie Concordia Melick zuletzt in der Kreisstadt. Am Samstag feierte das fast 100 Musiker starke Orchester ein „musikalisches Stadtfest“. „Pure Begeisterung“, so kann man die Reaktion des Publikums auf das Galakonzert der Harmonie Concordia aus Melick am Samstag in der Großsporthalle in Birkenfeld zusammenfassen. 

Theo Wolters und seine rund 100 Musikerinnen und Musiker boten an diesem Abend einen Überblick über unterhaltsame Musik vom Feinsten. Schon zu Beginn bot die Drumband der Harmonie fünf Werke für Percussioninstrumente aller Arten. Von der Pauke und der kleinen Trommel, über die Stabspiele hin zu Kuhglocke und Woodblock machten die elf Mitglieder des Schlagzeugensembles viel Tam-Tam. Bei „Flying Sticks“ wirbelten schließlich die Stöcke wild durch die Luft und landeten (zunächst) im Publikum. Eine schlagkräftige Truppe, wie hier eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Diese Herren bilden gleichzeitig das rhythmische Fundament der großen Harmonie, wie von Wolfgang Thomas, dem 1. Vorsitzenden des Musikvereins Birkenfeld, hier agierend als Conferencier, angemerkt wurde.

Konzert Harmonie Concordia Melick 2010Nach kurzer Umbaupause und der Begrüßung durch Stadtbürgermeister Peter Nauert eröffnete das in allen Registern gut besetzte Orchester den Abend mit „Banda Sucre“ einem italienischen Konzertmarsch, der schon zu Beginn die musikalische Ausrichtung des Konzertes spüren ließ. Theo Wolters, der souverän agierende Maestro, musizierte mit seinem Orchester ein Unterhaltungsprogramm besonderer Güte. Vom Marsch über klassische Ouvertüre bis hin zum feurigen Paso-Doble präsentierte sich das Ensemble in allen Genres versiert und in vollem Glanz.

Konzert Harmonie Concordia Melick 2010Solisten aus den eigenen Reihen zeigten ihren Wohlklang und die technische Brillanz dieses sehr gut ausgebildeten Orchesters. Sei es bei „Buglers Holiday“, dem Klassiker aus der Feder von Leroy Anderson mit sechs Trompeten oder agierend als Teil des Ensembles wo besonders die Soloflöte und die Oboe für musikalisches Aufsehen oder besser „Aufhören“ sorgten. Lediglich kleine Intonationstrübungen im Bereich der hohen Hölzer und ein zuweilen sehr massiver, manchmal undurchsichtiger Tuttiklang sind kleine Einschränkungen eines ansonsten fulminant agierenden Orchesters. Als besonderes Bonbon war Margriet Laumen-Schlössels mitgereist. Ihr klarer, strahlender Sopran erklang wunderbar in Puccinis „O mio babbino caro“ als Besänftigung an den erzürnten Vater. Mit spanischem Charme erklang das berühmte Granada; ebenso intensiv wie zart auch Lehars „Vilja Lied“ aus der „Lustigen Witwe“. Ein Genuss dieser Stimme zu lauschen, fein begleitet durch die Harmonie aus Melick. Lediglich ein kleiner Wehrmutstropfen bei „Here and Now“ von Martijn Spierenburg, bei dem die Technik versagte und Frau Laumen-Schössels vom engagiert spielenden Orchester musikalisch überdeckt wurde.

So kann Blasmusik klingen. Ein Orchester wie die Harmonie Concordia aus Melick, dass sich regelmäßig bei internationalen Wettbewerben Lorbeeren verdient und dort die anspruchsvollsten Partituren zum Klingen bringt, hat sich für dieses Konzert auf die leichtere Muse eingestellt und wurde vom Publikum mit Begeisterungsrufen gefeiert.

Dem Musikverein Birkenfeld, dem die Organisation und Durchführung dieses Konzertes in Zusammenarbeit mit der Stadt Birkenfeld hervorragend gelungen ist, sei besonders gedankt. Durch die Freundschaft dieser beiden Orchester kam die Region einmal wieder in den Genuss eines fantastischen Orchesters.

Und den Freunden aus Melick sei zugerufen: „Gerne wieder!“                                                           Jochen Lorenz