Ein Strauß heimatlicher Melodien

Musikverein spielt nur Stücke mit Bezug zu der Region
Nahe Zeitung vom Donnerstag, 3. Mai 2012

Moderne sinfonische Blasmusik, aber auch volkstümliche Klänge hat das Orchester des Musikvereins Birkenfeld für sein Frühjahrskonzert einstudiert.

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Nach Dirigentenwechsel und kurzfristiger Absage vor Jahresfrist will der Musikverein Birkenfeld nun wieder die Tradition seiner Frühjahrskonzerte fortführen: Für 2012 haben sich die Musiker und ihr Dirigent sogar ein ganz spezielles Thema ausgedacht. Vornehmlich Melodien aus dem Birkenfelder Land werden am Sonntag, 13. Mai, ab 17 Uhr in der Birkenfelder Stadthalle erklingen.

Vorwiegend werden Stücke gespielt, die in der Region geschrieben wurden oder zumindest auf diese Bezug nehmen. Auch erklingen moderne Kompositionen mit Solisten aus der Region – wie zum Beispiel der Louis-Armstrong-Klassiker „What a Wonderful World“, den das Orchester zusammen mit Yanhua Shao präsentiert. Die studierte Sängerin lehrt an der Kreismusikschule Kirn-Sobernheim. In der Region kennt man sie seit ihren Auftritten zusammen mit dem SBO Obere Nahe.

Auch haben die Programmgestalter des Musikvereins ein Stück entdeckt, das wohl vor rund 90 Jahren zum letzten Mal gespielt wurde. Franz Winter, seinerzeit Dirigenten des Vereins, hat das „Erinnerungen an Birkenfeld“ betitelte Werk zu seinem Namen passend im Winter 1924/25 geschrieben. Im so genannten Trio hat er sich einen musikalischen Scherz erlaubt und eines der bekanntesten deutschen Volkslieder eingebaut.

Werke des in der Region bekannten Komponisten und Dirigenten Otto Nitze werden ebenfalls zu hören sein. Er war Dirigent des Kreisjugendorchesters sowie des Musikvereins Idar-Oberstein, schrieb unter anderem die Hymne des Landesmusikverbands. „Viva la musica“ ist eine der beiden Nitze-Kompositionen, die im Konzert zu hören sein werden. „Wir konnten in den Untiefen des Vereinsarchivs auch noch einige andere Schätze bergen“, erzählt Vorsitzender Alex Loch. Leider waren die handgeschriebenen Noten oft nur fragmentarisch erhalten.

Selbstverständlich gehört zu einem Konzert mit Regionalbezug auch der Blick ins Umland und in die Ferne. Insgesamt darf sich der Zuhörer auf eine bunte Mischung aus moderner sinfonischer Musik und volkstümlichen Bläserklängen aus den letzten Jahrzehnten freuen. Für Kinder bis zwölf Jahre ist der Eintritt frei.

Freier Eintritt für Jung und Alt gilt bei der Matinee des Musikvereins am Sonntag 3. Juni, ab 11 Uhr auf der Burg Birkenfeld. Seit zwei Jahren wird „das Frühschoppenkonzert, das bis in den späten Nachmittag andauert“, vom Verein in eigener Regie durchgeführt. In diesem Jahr wird ihn der MV Schellweiler, Heimatverein des neuen Birkenfelder Dirigenten Philip Wilsons, unterstützen. Darüber hinaus wird das Jugendorchester zu hören sein. Zur Musik werden den ganzen Tag über diverse Speisen angeboten. So stehen traditionell Rollbraten mit Kartoffelsalat und am Nachmittag eine Fülle von Kuchen auf der Speisenkarte. kpm

Nahe Zeitung vom Donnerstag, 3. Mai 2012