Zur „stillen Nacht“ stimmten alle mit ein

Konzert endete mit Schlaflied für den Dirigenten
Nahe Zeitung vom Mittwoch, 14. Dezember 2011

Etwa 450 Zuhörer füllten am dritten Adventssonntag zum Weihnachtskonzert des Musikvereins Birkenfeld die evangelische Kirche der Kreisstadt. Mit der „Big sky overture“ von Philipe Sparke eröffnete das Orchester unter Leitung seines Dirigenten Philip Wilson den Konzertabend.

Sichtlich erfreut war Alexander Loch, der Vorsitzende des Musikvereins, als er das so zahlreich erschienene Publikum begrüßte. Mit dem „Choral and beat for band“ erklang in der Kirche anschließend ein festliche Hymne, die von einem Beat im Bigbandstil abgelöst wurde. Besonderen Anklang fand das Stück „Arrows of lightning“ in drei Sätzen. Inspiriert vom Leben der amerikanischen Ureinwohner beschreibt der Komponist Marco Pütz eindrucksvoll die Geburt in diese eng mit der Natur verbundene Gemeinschaft. Die Bedeutung des Tanzes ums Feuer bis hin zur Vorbereitung auf die Schlacht mit dem musikalisch mitreißenden Kriegstanz beschreiben zwei weitere Aspekte dieser Kultur.

Begeistern konnte das Orchester mit „Two movements“, einer Komposition von Kees Vlak. Gekonnt spielten die Holzbläser die langsamen melodiösen Passagen im ersten Teil, dem „Song of happinness“, bevor sich der schnelle, kraftvolle zweite Teil, „Temptation“ betitelt, daran anschloss. Hier überzeugte insbesondere das Zusammenspiel von Schlagzeug und Orchester.

Wie in jedem Jahr zeigte der Nachwuchs des Musikvereins sein Können. Michelle Balling stellte die Neuen im Jugendorchester vor: Yannick Alt am Schlagzeug und Tim Reischl an der Pauke. Das für Jugendorchester nicht ganz einfache Stück „Harry Potter und der Feuerkelch“ erklang unter der Leitung von Sascha Kronenberger. Im Anschluss folgte die „British masters suite“. Schließlich lud ABBA's Welthit „Mamma Mia“ zum Mitsingen und Mitwippen ein.

Zu Beginn von „Hornblower's farewell“ brillierte Melanie Seibert an der Solotrompete. Dann wurde es weihnachtlich. Mit Nikolausmützen spielte das Orchester im Christmas Medley weltbekannte Weihnachtslieder und zeigte dabei verschiedenste Facetten. Vom getragenen „Adeste fidelis“ bis zum frech gespielten „Jingle Bells“ spannte sich der Bogen der weihnachtlichen Melodien. Traditionell musizierte der Musikverein auch mit seinen Zuhörern: Bei „O du fröhliche“ und „Stille Nacht, heilige Nacht“ waren alle eingeladen mitzusingen.

„Unser Konzert neigt sich dem Ende, denn junge studierende Dirigenten müssen früh schlafen gehen“, leitete Moderatorin Dagmar Orlian zum letzten Stück über. Im langen Nachthemd mit Schlafmütze und Kerze verabschiedete Dirigent Philip Wilson das Birkenfelder Publikum mit Brahm'schen Wiegenlied „Guten Abend, Gute Nacht“. Nach einer Zugabe endete das unterhaltsame Weihnachtskonzert des Musikvereins Birkenfeld: Manch einer ging noch mit seiner persönlichen Lieblingsmelodie im Ohr nach Hause. red
 Weihnachtkonzert 2011
Über ein gut besuchtes Weihnachtskonzert freuten sich der Musikverein Birkenfeld und dessen junger Vorsitzender Alexander Loch. Mit der „Big sky overture“ nahm ein unterhaltsamer Adventabend in der evangelischen Kirche seinen Lauf. Foto: Reiner Drumm

Verband ehrte Aktive

Das Weihnachtskonzert des Musikvereins ist traditionell Rahmen für diverse Ehrungen und Auszeichnungen, die in diesem Jahr von Waldemar Lukas als Vertreter des Kreismusikverbandes vorgenommen wurden. Die Jugendehrennadel in Silber erhielten Eva Hebel, Ida von Plettenberg, Carolin Caspary und Michelle Balling, die alle mittlerweile fünf Jahre im Verein aktiv sind. Ausgezeichnet wurde aber auch Alexandra Schmidt für 20 Jahre Mitgliedschaft. kpm

Nahe Zeitung vom Mittwoch, 14. Dezember 2011