Konzertabend mit märchenhaften Klängen

Musikverein Birkenfeld spielte vor 250 Zuhörern auf
Nahe Zeitung vom Dienstag, 18. Dezember 2018

Viel mehr geht nicht: Beim traditionellen Weihnachtskonzert des Musikvereins Birkenfeld war die evangelische Kirche am frühen Sonntagabend mit circa 250 Besuchern fast bis auf den letzten Platz besetzt. Denn das Orchester aus der Kreisstadt hat seine treue Anhängerschaft.

Mit 19 Musikern plus Michael Schmidt als Dirigent weist das Ensemble zwar nicht gerade die große sinfonische Besetzung auf, aber auf der anderen Seite funktioniert die Nachwuchsarbeit: Beim Konzertabend am Sonntag stand zwischen den Vorträgen des Erwachsenenorchesters zeitweise mehr als ein Dutzend Kinder aus der musikalischen Früherziehung vor dem Publikum.  

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Das Orchester des Musikvereins hatte sich bei seinem Konzert wie gewohnt hinter Kanzel, Taufbecken und Altar der Kirche platziert.
Foto: Reiner Drumm
 
Leiterin Katja Bock las die Geschichte vom „Häschen und der Rübe“ vor, die Kinder begleiteten sie auf Instrumenten. Und das Lied „Bruder Jakob, schläfst du noch?“ wurde bei den Jungen und Mädchen zu einem Stück mit dem Titel „Liebes Kätzchen, komm doch rein“ umgewandelt.
 
Als Manuela Finck-Kronenberger und Dagmar Orlian zum ersten Mal im Musikverein Birkenfeld spielten, war noch keins dieser Kinder geboren: Manuela Finck-Kronenberger wurde für zehn Jahre aktives Musizieren ausgezeichnet, Dagmar Orlian sogar für 30 Jahre. Von Heinz Wendel, dem stellvertretenden Präsidenten des Kreismusikverbands, erhielten beide die Urkunde der Kreisvereinigung, von Alexander Loch, dem stellvertretenden Kreisdirigenten, die des Landesverbands.
Loch steckte Finck-Kronenberger zudem die bronzene Ehrennadel und Orlian die goldene Ehrennadel an. Damit aber noch nicht genug: Loch hatte an diesem Abend noch weitere Pflichten zu erfüllen. Denn er ist selbst aktiver Musiker im Orchester, das sich für seinen letzten Auftritt in diesem Jahr Stücke ausgesucht hatte, die nicht unbedingt zum Standard eines Adventskonzerts gehören.
Allerdings konnte das Ensemble mit der Programmauswahl seine Stärken herausarbeiten. Es präsentierte seinen Zuhörern zum Beispiel mit „Pirates of the Caribbean“ ein Stück, das zahlreiche Orchester gern spielen. Die Filmmusik stammt genauso aus den Disney-Studios wie „Aschenputtel“, das im englischen „Cinderella“ heißt. Der Musikverein brachte aus diesem Märchenfilm die Melodie „Cinderella's Dance“ zu Gehör. Der Folk-Rock-Song „The Sound of Silence“ von Simon and Garfunkel ist auch nicht gerade ein typisches Weihnachtsstück. Das Orchester hatte es aber ebenfalls in sein Repertoire aufgenommen. Das Ensemble begann den Vortrag dieses Stücks sanft und leise, wurde dann dynamisch und laut und kehrte wieder zu den stillen, verträumten Tönen zurück. Solche drastischen Wechsel in Geschwindigkeit und Lautstärke sind in Orchesterprogrammen beliebt. Das Gleiche gilt für „Music“, das Rockepos von John Miles, das von der Liebe zur Musik handelt und vom Musikverein Birkenfeld gekonnt präsentiert wurde.
Und dann wurde es doch noch weihnachtlich: Das Orchester spielte „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“, das Publikum sang mit und verlangte Zugaben. Die stammten ebenfalls aus dem Weihnachtsrepertoire: „All I Want for Christmas“ spielten die Musiker und schließlich ein fröhliches „Rudolph, the Rednosed Reindeer“.

Von Karl-Heinz Dahmer

Nahe Zeitung vom Dienstag, 18. Dezember 2018