Bei Robbies Hit hörte mancher die Engel singen
Im Reigen der Kulturveranstaltungen eines Jahres hat das Weihnachtskonzert des Musikvereins seinen festen Platz – das bewiesen 400 Besucher in Birkenfelds evangelischer Kirche erneut eindrucksvoll. „Jingle Bells“ rockten leise zum Auftakt. Barock, Pop und ein bisschen Jazz vereinte das „Concerto d'amore“ des Niederländers Jacob de Haan. Liturgisches Wechselgebet aus dem 9. Jahrhundert und Prozessionslied französischer Nonnen bearbeitete der Engländer Philip Sparke zu „Veni Immanuel“, einer Adventshymne für Blasorchester; am Flügelhorn beeindruckte Melanie Seibert.
Dass der Musikverein Birkenfeld über eine Menge junger Leute verfügt, bewies das Jugendorchester mit „Beetle Boogie“, „Kinderweihnacht“ und dem lateinamerikanischen „Feliz Navidad“. Querflötistin Michelle Balling stellte ihre Mitspieler, insbesondere Marie-Sophie Thome (Flöte) und Anne-Sophie Schmidt (Klarinette), vor. Dass das Große Orchester unter Dirigent Carlo Welker keineswegs zum alten Eisen gehört, bewies es mit einer „himmlischen“ Version des Robbie-Williams-Hits „Angels“. Für zusätzliches Gänsehaut-Feeling sorgte Moderatorin Dagmar Orlian, die den Text von den Engeln, die den Menschen Gottvertrauen und Kraft geben, auf Deutsch zitierte.
In Kees Vlaks „Pavane pour Bowine“ verstärkte Volker Schöpfer, der Kantor der evangelischen Gemeinde, dem Musikverein am Klavier. Auf ein Weihnachtslied aus den 15. Jahrhundert greift Engelbert Humperdinck im „Abendgebet“ seiner Märchenoper „Hänsel und Gretel“ zurück. Kirchenlied war zur russischen Zarenzeit das Stück „Ich bete an die Macht der Liebe“, nach langen Umwegen bildet es heute einen Bestandteil des Großen Zapfenstreich.
Musikalisch umrahmt vom Kleinen Ensemble des Musikvereins mit Andrea Forster an der Querflöte wurden altgediente Aktive, aber auch der Nachwuchs des Vereins vom Präsidenten des Kreismusikverbands, dem Landtagsabgeordneten Hans Jürgen Noss, geehrt.
Popmusik und dennoch große Hymne ist „Sailing“, mit dem Rod Stewart einst hierzulande seinen Durchbruch feierte. Das in der Ballade beschriebene Segeln auf hoher See war eine Leidenschaft des verstorbenen MV-Vorsitzenden Heinz-Otto Ströbel, zu dessen Ehren das Lied erklang. Nach einer musikalischen Schlittenfahrt in den Alpen das – natürlich – weihnachtliche Finale: Ein Wiederhören mit weltbekannten Liedern gab es im „Christmas Festival“ des Amerikaners Leroy Anderson. kpm
Mit dem Goldenen Ehrenzeichen mit Ehrenbrief des Landesmusikverbandes wurde Werner Maul ausgezeichnet, der seit 50 Jahren im Musikverein Birkenfeld aktiv ist.
Das Silberne Ehrenzeichen mit der Zahl 20 erhielt Hans Ströbel, seit 20 Jahren im Verein. Für die bestandene D 2-Prüfung geehrt wurde Julian Altes, für die D 1-Prüfung Yannik Bähr, Sandra Topolski, Jonas Sohns, Marie-Sophie Thome und Fabian Thome.
Werner Maul spielt 50 Jahre im Musikverein
Ein halbes Jahrhundert im MV Birkenfeld aktiv ist Werner Maul, der dafür jetzt das Goldene Ehrenzeichen des Landesmusikverbands erhielt. Unter Dirigent Arthur Löhr lernte er einst Trompete, später stieg er auf Tuba um. Die spielt der heute 65-Jährige nach wie vor im Großen MV-Orchester. kpm Foto: Ding
Ehrenzeichen für Aktive des Musikvereins
Langjährige Aktive des Musikvereins Birkenfeld konnten Hans-Jürgen Noss (rechts) als Präsident des Kreismusikverbands sowie MV-Vorsitzender Wolfgang Thomas (links) dieser Tage beim Weihnachtskonzert in der evangelischen Kirche auszeichnen: Werner Maul, 50 Jahre aktiv, erhielt das Goldene Ehrenzeichen mit Ehrenbrief des Landesmusikverbandes, Hans Ströbel, 20 Jahre aktiv, das Silberne Ehrenzeichen sowie Stefanie Schmidt und Timo Molter, beide 10 Jahre aktiv, das Bronzene Ehrenzeichen. Foto: Gerhard Ding